Liebe Helfer bzw. Kenner der Materie,

ein Schreiben an das Gebietsarchiv Czernowitz im Januar blieb bis heute leider unbeantwortet (es wurde noch nicht mal der Eingang bestätigt), sodass ich jetzt anderweitig suchen "muss".

Es geht um Josef Mehedyniuk, geb. am 31.01.1903 in Sadagora. In 1.Ehe ist er verheiratet gewesen mit einer Frau, deren Mädchenname wahrscheinlich Galick ist, geboren ist sie angeblich zwischen 1905 und 1910; der Geb.-Ort ist nicht bekannt. - Sicher ist, dass es mindestens ein Kind gegeben haben muss.

Josef ist Lehrer gewesen, wahrscheinlich in Czernowitz, vielleicht auch in Lemberg; auch das ist nicht bekannt. im Juli 1946 ist er nach Osnabrück gekommen, leider ist auch nicht bekannt, warum.
In der entsprechenden Meldekarte steht, er sei aus Lemberg zugezogen, sei verheiratet, seine Frau sei verschleppt.

Es hat nie jemand gewagt, ihn selbst danach zu fragen, was im und kurz nach dem Krieg passiert ist. - Jeder aus der Familie hatte die Babyschühchen gesehen, die noch bis zu seinem Tod 1989 auf seinem Schreibtisch gestanden haben; jeder wusste, dass es taktlos gewesen wäre, dieses "Thema" anzuschneiden.

Wir wissen also bis heute nicht, welches Schicksal seine erste Frau und sein Kind erleiden musste, möchten aber gerne etwas Licht in's Dunkel bringen.

"Verschleppt" lässt Böses ahnen; wir wissen nicht, warum Frau und offenbar auch das Kind "verschleppt" wurden, wir wissen auch nicht, wann und wo das geschehen ist. - Dass Frau und Kind den Krieg überlebt haben, halten wir für ausgeschlossen ...

Josef hat Mitte der 50-er Jahre wiedergeheiratet, das setzt voraus, dass seine 1.Frau eventuell für tot erklärt wurde. - Sicherlich hat Josef Nachforschungen angestellt, ob er dabei etwas erreicht hat, ist nicht bekannt; wir haben nach seinem Tod keinerlei Infos/Akten/Daten dazu gefunden.

Ich hoffe, dass mir in diesem Forum jemand helfen kann bzw. zielführende Tipps für mich hat!

Ganz herzlichen DANK schon mal vorab!

Beste Grüße,

MEYER

Guten Morgen,

vielen Dank! - Ja, es kann selbstverständlich sein, dass der Onkel jenen Namen im Familienkreis immer schon hatte. - Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass seine 1.Frau ihn so genannt hat, und er diesen "Kosenamen" später beibehalten hat.
Ich habe sowieso das "Bauchgefühl", dass seine 1.Frau eventuell Jüdin gewesen sein könnte ...

Eventuell ist das auch der Grund dafür, dass sie "verschleppt" wurde? - Ich habe leider keinerlei Vorstellung von der damaligen Situation in Czernowitz und/oder Lemberg. Sicher ist, dass der Onkel sein Leben lang traumatisiert war ...

Nachtrag:

Im Bundesarchiv gibt es offenbar eine Sachakte zu Josef Mehedyniuk, die Bestandsbezeichnung lautet "Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums".
So ganz genau weiß ich nicht, was ich mir darunter vorstellen soll, aber ich werde versuchen, eine Kopie zu bekommen.

Hat jemand eine Idee dazu, wo ich nach einer Heirats-Urkunde suchen könnte? Die erste Anlaufstelle wäre natürlich das Gebietsarchiv Czernowitz, aber leider scheint man sich dort ja für Anfragen innerhalb eines Vierteljahres nicht zu interessieren.

Eine Anfrage beim DRK Suchdienst hat leider auch nichts ergeben, denn Josef ist 1989 (aus 2.Ehe kinderlos) verstorben, somit gibt es keine Familie mehr, die man "zusammenführen" könnte. Der DRK Suchdienst hat mitgeteilt, für derlei Anfragen nicht zuständig zu sein.

DANK und Gruß,
MEYER